Südkorea ist sicherlich kein typisches Reiseland - bei den bekannten Reiseveranstaltern findet man Südkorea daher nur als Anhängsel an eine Japan-Rundreise oder Stadtbesichtgung von Seoul oder Busan. Gelegentlich findet man auch kleine Rundtouren (entweder eine Klosterreise oder 5 bis 7 Highlights neben Seoul). Eine Orientierung an organisierte Touren schied daher vollständig aus und so durchstöberten wir das Internet. Am Ende war die Zeit für die geplanten Besichtigungen - wie so oft - an der einen oder anderen Stelle zu knapp bemessen, aber als berufstätige Menschen ist Urlaub bekanntlich leider endlich.

 

Die Tour begann in der Hauptstadt Seoul - eine Metropolregion mit ca. 15 Millionen Menschen. Somit leben in etwa ein Viertel aller Südkoreaner in dieser Gegend. Trotz dieser Menschenmasse war die Hektik meist nur beim Umstieg der U-Bahn vorhanden. Einige touristisch attraktive Orte waren sehr gut besucht, dennoch hatten wir öfters den Eindruck als wären wir auf dem Lande. Unsere Besichtigungen führten zu den Palästen Deoksugung und Gyeongbokgung ( biede mit Wachwechsel), dem Bukcheon-Viertel (Alt-Seoul), auf den noch relativ neuen Lotte-Tower (555 m archetektonische Höhe, Besichtigung bis fast 500 m Höhe möglich), dem Dongdaemun Design Plaza und dem Rathaus (beide tolle Architektur). Toll waren auch der Nachtblick über Soeul beim N-Seoul-Tower und die Lichtspiele bei Some Sevit und den Ergänzungen weitere Einblicke.

 

Im Norden und Nordosten besichtigten wir eine klassiche DMZ (demilitarisierte Zone) und eine weitere als einzige Ausländer unter ca. 60 Südkoreanern. Obwohl keiner eine europäische Sprache außer uns konnte wurden wir herzlichst intergriert. Mittels Übersetzungsprogramm auf dem Handy der Tourverantwortlichen erfuhren wir einiges über die Problematik der koreanischen Sprache - sie lässt sich nicht ohne Probleme übersetzen; man benötigt oft eine phonetische Transkription. Weiter ging es im Seoraksan Nationalpark - wir durften als fast alleinige "Langnasen" unter hunderten Südkoreanern die Natur erleben. Als besonderen Höhepunkt des Freizeitprogramms war eine Railbike-Tour (Modern Talking und ähnliches wurde als musikalische Unterlegung im Hintergrund abgerspielt) sowie die Besichtigung zweier Bahnhofsstationen - Eisenbahnwaggons umgebaut zu Fischen bzw. zu einer Hauschrecke) und eines Hotelkomplexes in Gangneung. Ab hier wird klar - Koreaner haben definitiv einen ausgefallenen Humor.

 

In der Mitte des Landes (Größe Südkorea in etwa von Baden-Württemberg und Bayern) folgten unter anderem bei Andong das Hahoe Folk Village, in der Nähe von Gongju die Tempel Magoksa und Seonggoksa (Palast der 1000 Buddas) und ein Bambuswald nordöstlich von Gwangju. Somit war auch in diesem Reiseabschnitt  für Abwechslung gesorgt zwischen Kultur, Religion und Natur.

 

Im Südwesten ging es zunächst in den Jirisan-NP. Leider spielte ab hier das Wetter eine Weile nicht mehr mit, so dass die traumhafte Landschaft leider verregnet daherkommt. Nach dem Chilbulsa-Tempel folgte an der Küste von Suncheon ein Naturerlebnis: Schlammspringer, tausende Krabben, eine schöne Landschaft. Weiter ging es über das Nagan-Folk-Village zu der Teeregion Boseong. Das Ende der Festlandtour ging von Mokpo  (u.a. Yudalsan-Berg und Gatbawi-Felsengesichter) an die Westküste zu Salinen (angeblich das zweitbeste Meersalz der Welt).

 

Am Ende der Tour folgte noch die Insel Jeju - die Flitterwocheninsel der Südkoreaner und das Hawaii Ostasiens. Neben der Mysterious-Road, dem Jeju-Loveland findet man auch einen Muskatbaumwald, eines der 7 neuzeitlichen Naturwunder (Seongsan Ichulbong), Apneu-Taucherinnen, den Jeju-Stone-Park, den bezaubernden Strand von Hyeopjae und die Pferdeleuchttürme von Iho Tewoo. Für uns besonders schön war der Tempel Yakcheonsa - wir konnten hier im Inneren relativ ungeniert fotografieren und hinter die Kulissen schauen. Abgerundet werden die Eindrücke durch die Einkaufsmeile von Jeju-Do bei Nacht.

 

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